AG Naturkunde - HGV Holzminden

Alter Kalksteinbruch in Hehlen

Verunstaltung und Zerstörung eines schutzwürdigen Landschaftsbereiches

Stillgelegte Kalksteinbrüche entwickeln sich im Laufe der Jahre zu interessanten Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. In den heimischen Kalksteinbrüchen finden auch Fossiliensammler ein interessantes Betätigungsfeld. Vor allem die über 210 Millionen Jahre alten Versteinerungen der den Ammoniten ähnlichen Kopffüßler sind zu entdecken.

So war es auch bis zum Jahr 2002 im alten Steinbruch in Hehlen. Die Arbeitsgemeinschaft Naturkunde des HGV hatte sich deshalb den Steinbruch in Hehlen für ein Artenerfassungsprojekt ausgesucht. Bei der zweiten Exkursion im März 2003 mussten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft mit Bestürzung feststellen, dass der alte Steinbruch zur Abfuhr von Holzstämmen und anderem Material mit schwerem Gerät benutzt wurde. Außerdem wurden Holzstämme auf Flächen gelagert, die bevorzugter Standort einer umfangreichen Orchideen-Population (Gymnadenia conopsea) gewesen waren. In der Folgezeit wurden dann auch in den Randbereichen des Steinbruchs Baumwurzeln und Abfallholz in großem Umfange abgeladen, so dass der Steinbruch nun eher den optischen Eindruck einer Bauschuttdeponie vermittelte.

Durch wiederholte Intervention der AG bei der Naturschutzbehörde konnte schließlich im Jahr 2004 erreicht werden, dass die Holzabfälle aus dem alten Steinbruch entfernt wurden.

Seit einigen Jahren ist der Zugang zum Steinbruch durch die Erweiterung des Kalkwerkes nur noch auf Umwegen möglich.


Bläuling mit Eberwurz

Daphne mezereum
Gentianella ciliata
Gymnadenia conopsea, weißes Exemplar